Presse und Internet - Linksextremismus und linksextreme Militanz sowie angrenzende Themen zusammengestellt am 18.11.2016
Prävention
Gerold Hildebrand: Linksextremer Gewalt entgegenwirken. Radikalisierungspräventionsprojekt „Linke Militanz in Geschichte und Gegenwart. Aufklärung gefährdeter Jugendlicher über Linksextremismus und Gewalt“, unsere jugend, Heft 11+12 2016. http://www.reinhardt-journals.de/index.p...ticle/view/2795 http://www.reinhardt-verlag.de/de/einzel...95/abstract_de/ „Das Linksmilitanzpräventions-Projekt will im Rahmen der antitotalitären Ausrichtung der Arbeit der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen eine kritische Auseinandersetzung mit Linksextremismus, linker Militanz und politisch links motivierter Gewaltkriminalität fördern. Zugleich soll eine vorbeugende Eindämmung entsprechender individueller Radikalisierungsprozesse erreicht werden.“
Steffen Gerhardt: Extremismus-Studium für Polizisten, SäZ, 11.11.2016. http://www.sz-online.de/nachrichten/extr...en-3538387.html „Die Polizeihochschule Rothenburg richtet eine Professur ein. 18 Bewerbungen liegen vor. Das Innenministerium muss jetzt entscheiden. […] Durch die Globalisierung wird Sachsen immer internationaler, was sich auch auf den Straßen an Fahrzeugen unterschiedlichster Herkunftsländer zeigt. Dafür sollen die Polizisten in Rothenburg fit gemacht werden. Professor Sterbling nennt das eine Facette. Eine weitere ist der Extremismus in all seinen Formen in Deutschland. Auch dafür muss die Polizei besser ausgebildet sein. […] Mit dieser Professur sollen zudem die empirischen polizeilichen Forschungen erweitert werden. Zum Beispiel zur subjektiven Sicherheit sowie der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung. Professor Sterbling spricht von Methodenkompetenz, die den Polizeischülern zu vermitteln ist. Dafür war bisher kein Personal zu haben. „Obwohl es den Bedarf schon seit Jahren gibt und wir eine Stelle eingefordert haben“, sagt der Fachbereichsleiter. Denn die Polizeischule hatte in den 1990er Jahren bereits eine solche Professur. Diese hatte der Görlitzer Wolfgang Geierhos inne. Aber nach seinem Ausscheiden 1995 blieb sie unbesetzt – fast 20 Jahre lang.“
Anhörung mit Experten im Landtag zum Linksextremismus, Bild, 16.11.2016. http://www.bild.de/regional/aktuelles/he...78654.bild.html „Wiesbaden (dpa/lhe) - Auf Antrag von CDU und Grünen beschäftigt sich der hessische Landtag heute in einer Expertenanhörung mit dem Thema Linksextremismus. Erwartet werden unter anderen die Präsidentin des Landeskriminalamtes (LKA) Sabine Thurau und der Präsident des Landesverfassungsschutzes, Robert Schäfer. Thurau schrieb in einer vorab eingereichten Stellungnahme, Hessen liege seit Jahren im Bundesvergleich linker Straftaten im mittleren bis hinteren Drittel, und dies sei auch für das laufende Jahr zu erwarten. Schwerpunkte lägen in Frankfurt und Mittelhessen.“
Anhörung im hessischen Landtag Experten: Mangelndes Vorgehen gegen Linksextremismus, FNP, 16.11.2016. http://www.fnp.de/rhein-main/Experten-Ma...art1491,2323819 „Linksextremisten werden nach Einschätzung von Experten vom Verfassungsschutz nicht mehr ausreichend beobachtet. Andere Bereiche wie Rechtsextremismus oder Islamismus würden als wichtiger eingestuft, sagte der Extremismusforscher Rudolf van Hüllen am Mittwoch bei einer Anhörung im hessischen Landtag. Dies gelte auch für die Verfolgung und Ahndung linksextremer Straftaten sowie die Ausrichtung von Präventionsprogrammen und Forschungsmittel. Dennoch bestehe auf linker Seite ein wachsendes Gewaltpotenzial.“
Linksextremisten bedrohen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung, Landespressedienst, 16. November 2016. https://www.landespressedienst.de/linkse...e-grundordnung/ „Die Anhörung habe ein genaues Bild der Gefährlichkeit des Linksextremismus ergeben. Das hohe Gewaltpotential linksextremer Gruppen, insbesondere der sogenannten linksautonomen und Antifa-Gruppierungen, sei von den Experten in der Anhörung ebenso detailliert und abgewogen beleuchtet worden wie der Versuch gewaltbereiter Gruppen, Anschluss an die Mitte der Gesellschaft zu finden.“
Holger Bellino: Linksextremisten bedrohen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung, CDU-Fraktion Hessen, 16.11.2016. http://www.cdu-fraktion-hessen.de/inhalt...nung/index.html „Heute führte der Hessische Landtag eine Anhörung zum Thema Linksextremismus durch. Bereits im Sommer hatte sich der Landtag in einer Anhörung mit dem Rechtsextremismus befasst und im vergangenen Jahr mit Islamismus und Salafismus. „Das entspricht unserer demokratischen Grundhaltung: Wir haben alle Extremisten im Blick. Wer unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung überwinden möchte, dem treten wir entgegen, und zwar unabhängig davon, welcher Ideologie Extremisten dabei folgen“, machte Holger Bellino, Parlamentarischer Geschäftsführer und Beauftragter für Extremismusbekämpfung der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag deutlich. Die Anhörung habe ein genaues Bild der Gefährlichkeit des Linksextremismus ergeben. Das hohe Gewaltpotential linksextremer Gruppen, insbesondere der sogenannten linksautonomen und Antifa-Gruppierungen, sei von den Experten in der Anhörung ebenso detailliert und abgewogen beleuchtet worden wie der Versuch gewaltbereiter Gruppen, Anschluss an die Mitte der Gesellschaft zu finden. „Die hohe Sensibilität, die es zu Recht beim Umgang mit Rechtsextremisten gibt und die die Sicherheitsbehörden gegenüber allen Extremismusphänomenen pflegen, wünsche ich mir in der gesamten Zivilgesellschaft und den Medien auch beim Umgang mit Linksextremisten. Die Strategie gewaltbereiter linksextremer Gruppen, zivilgesellschaftliche Diskussionen aufzugreifen und in gemeinsamen Aktionen die Grenzen zwischen demokratischen Protestformen und linksextremistischer Hetze und Gewalt zu verwischen, wie wir es bei den Blockupy-Krawallen erleben mussten, müssen wir durchschauen und durchkreuzen“, appellierte Bellino an alle demokratischen Kräfte im Land. Die Anhörung widmete sich auch intensiv der Frage, welche Strategien im Umgang mit Linksextremisten erfolgversprechend sein können. „Die geringe Resonanz, die an Linksextremisten gerichtete Aussteigerprogramme erreichen könnten, die fehlende Bereitschaft freier Träger, Projekte gegen Linksextremismus zu initiieren und vorhandene Mittel zur Linksextremismusprävention abzurufen, sind keine Belege für das Fehlen linksextremistischer Strukturen und Täterkreise, sondern wirft ein Licht auf fundamentale Unterschiede im Umgang mit verschiedenen, unsere freiheitliche Ordnung aber gleichermaßen ablehnende Extremismusphänomenbereiche“, erläuterte Bellino. „Wir müssen genau überlegen, wie Linksextremismus auch präventiv noch besser bekämpft werden kann.“ Besondere Aufmerksamkeit müsse auf linksextremistisch motivierte Gewalttaten liegen. […] Die Linkspartei und führende hessische Vertreter seien wiederholt durch gezielte Grenzüberschreitungen aufgetreten. Die Auftritte der Fraktionsvorsitzenden Janine Wissler beim linksextremen Netzwerk Marx21 seien ebenso entlarvend wie die Rolle des Linken-Abgeordneten Ulrich Wilken, der die Blockupy-Proteste bei der EZB-Eröffnung mit organisiert und gemeinsam mit Linksextremisten Gewalt relativiert und verharmlost hatte. Dass die Linkspartei gegen die heutige Anhörung zum Thema Linksextremismus eingetreten sei und die differenzierte und sachkundige Debatte namhafter Experten als „politische Kampfveranstaltung“ abqualifiziere – so heute der innenpolitische Sprecher der Linken, Schaus – entlarve das gespaltene Verhältnis, das die SED-Nachfolgepartei und gerade ihre hessischen Vertreter zu Demokratie, Rechtsstaat und Äquidistanz gegenüber allen Formen des Extremismus haben.“
Lisa Gnadl: Präventionskonzept der Landesregierung gegen Linksextremismus nicht erkennbar,.Anhörung Linksextremismus, SPD Hessen, 16. November 2016. http://www.spd-hessen.de/meldungen/23867...-erkennbar.html „Nach der Anhörung wies die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion Lisa Gnadl auf ein fehlendes Konzept der Landesregierung hin. […] „Die Anhörung hat gezeigt, dass die schwarz-grüne Landesregierung keine Gegenstrategie zum Phänomen des Linksextremismus hat. Dies ist umso erstaunlicher, da insbesondere die CDU auf dieser Anhörung bestanden hat und immer wieder auf das Thema Linksextremismus hinweist. Wir fragen uns schon, warum dann nicht schon lange ein Präventionsprogramm erarbeitet wurde“, sagte Gnadl.“
Hermann Schaus: Linksextremismus-Anhörung im Landtag: Geringe Teilnahme und Erkenntnisgewinne, Landespressedienst, 16. November 2016. https://www.landespressedienst.de/linkse...enntnisgewinne/ „Anlässlich der heutigen Landtags-Anhörung zum Thema ‚Linksextremismus‘ erklärt Hermann Schaus, Parlamentarischer Geschäftsführer und innenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag: „Schwarzgrün hat darauf bestanden, nach einer Rechtsextremismus-Anhörung auch eine zum Linksextremismus zu machen. Das passt zwar nicht in die Zeit, in der Rechtspopulisten in bedrohlicher Weise Oberwasser haben und eine erhebliche Zunahme von Gewalt durch Neonazis und Rassisten zu beklagen ist, war aber für die hessische CDU-Landtagsfraktion ideologisch umso wichtiger. Faktisch gab es nur wenige Teilnehmer und geringe Erkenntnisgewinne.““
Peter Cott: Demokratie-Konferenz in Neustadt mit Debatte über Extremismus und Populismus, OTZ, 17. November 2016. http://www.otz.de/web/zgt/politik/detail...ismus-218926149 „„Demokratie ist manchmal schwer erträglich.“ Mit dieser steilen These eröffnete Saskia Feustel am Dienstagabend die Demokratie-Konferenz in Neustadt, die von der Partnerschaft für Demokratie im Saale-Orla-Kreis veranstaltet wurde. […] Das Neustädter Stadtratsmitglied Werner Greiling (Bündnis für Neustadt) monierte, dass dieses Zitat bei einer Veranstaltung für Demokratie fehl am Platz sei und von deutscher Überheblichkeit zeuge. Zudem kritisierte Greiling den Grundtenor der Vorträge. Die Partnerschaft für Demokratie macht sich vor allem gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit stark. "Ohne beides gleichsetzen zu wollen", betonte Greiling, "sollte sich die Partnerschaft auch von linkem Extremismus distanzieren." Dem Opfer sei es schließlich egal, von wem die Gewalt ausgegangen ist, sagte der Stadtrat. Feustel entgegnete dem, dass sich die Partnerschaft sowohl gegen rechte als auch linke Gewalt stark mache. Auf einem Flugblatt, das zur Veranstaltung auslag, war allerdings nur von "Aufbau eines Bündnisses gegen Rechtsextremismus" zu lesen.“
Forschung
Andrea Hopp: Antisemitismus in der DDR. Angebliche Überlegenheit, FAZ, 14.11.2016. http://www.faz.net/aktuell/politik/polit...01.html#GEPC;s2 „Die wenigen in der DDR lebenden Juden bekamen das ihnen gegenüber geschürte Misstrauen vielfältig zu spüren. Ihr Verfolgungsschicksal wurde weitgehend ignoriert und tabuisiert, Restitutionszahlungen für die Überlebenden des Holocaust wurden kategorisch abgelehnt. Dem eigenen Anspruch nach war die DDR ein antifaschistischer Staat ohne Antisemitismus. Spätestens die seit Ende der 1940er Jahre einsetzende Kampagne gegen Kosmopolitismus und Zionismus machte indessen deutlich, dass dem eine defizitäre Wirklichkeit gegenüberstand. Geschichtspolitisch stets aufs Neue bedient, gab es Judenfeindschaft in der DDR als Ressentiment in einer spezifischen Ausprägung: einem antisemitischen Antizionismus von links, der an bestehende Vorbehalte anknüpfte. Nachzulesen ist darüber in dem Sammelband zu einer Konferenz mit Beiträgen von Thomas Haury über Marxismus-Leninismus und Antisemitismus, von Wolfgang Benz über den Antifaschismus-Mythos der DDR, von Jochen Staadt über die SED-Geschichtspolitik und ihre Folgen im Alltag, von Philipp Graf über Erinnerungskultur in der DDR am Beispiel von Anna Seghers sowie von Armin Pfahl-Traughber über Antisemitismus im Links- und Rechtsextremismus im Vergleich. An jeden Text schließt sich eine ebenfalls abgedruckte Podiumsdiskussion mit Fachleuten an. […] Überwunden wurde der Antisemitismus in beiden deutschen Staaten nicht, und auch nach der Wiedervereinigung ist er virulent geblieben. Warum er nach wie vor der zivilgesellschaftlichen Aufmerksamkeit bedarf, geht aus dem erkenntnisreichen Band überzeugend hervor. Andreas H. Apelt/Maria Hufenreuter (Herausgeber): Antisemitismus in der DDR und die Folgen. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2016. 235 S., 14,95 €.
Berlin
Gunnar Schupelius - Mein Ärger: Der Hass von rechts wird im Internet gelöscht. Der von links aber nicht, B.Z., 13. November 2016. http://www.bz-berlin.de/berlin/kolumne/d...inks-aber-nicht „In Neukölln zerstörten Linksextremisten die Gedenktafel für den Polizisten Uwe Lieschied, der 2006 von einem Räuber erschossen wurde. Sie rissen das Schild ab, das an der Ecke Emser Straße/Kirchhofstraße an die Jugendrichterin Kirsten Heisig erinnert, die sich 2010 das Leben nahm. Im Internet nennen die Täter den Polizisten Lieschied einen „Feind der Freiheit“ und die Richterin Heisig eine Rassistin und schließen mit dem Satz: „Wir verhöhnen tote Polizisten und Richter.“ Dieser Eintrag konnte nicht gelöscht werden, denn er erschien nicht auf Facebook, sondern auf einer illegalen Internet-Seite, die den Namen Indymedia trägt. Auf dieser Seite liest man tagtäglich von Leuten, die sich ihrer Untaten rühmen. Sie berichten, wessen Fenster sie eingeworfen und wessen Auto sie angezündet haben. Sie verbreiten Lüge auf Lüge, stacheln zum Hass an und begehen einen Rufmord nach dem anderen. Warum wird diese Seite nicht abgeschaltet? Von den Sicherheitsbehörden erfuhr ich, dass Indymedia über Server im Ausland verfüge, die man nicht erreichen könne. Ich glaube nicht, dass man diesen Server nicht erreichen könnte. Denn es gab eine rechtsradikale Internet-Seite, die auch über einen Server aus dem Ausland gesteuert wurde. Diese Seite wurde im Dezember 2012 erfolgreich gelöscht. Sie trug den Namen Nationaler Widerstand Berlin und rief zu Gewalt und Hass auf.“
Melanie Berger: Gedenktafel für Polizisten in Berlin-Neukölln. Linksradikale bekennen sich zu Schändung, http://www.tagesspiegel.de/berlin/polize...l/14825802.html „Vor zehn Jahren starb der Polizist Uwe Lieschied in Neukölln im Dienst. Täter aus der linken Szene haben nun seine Gedenktafel beschädigt. Auch Frank Henkel meldet sich zu Wort. "Wir verhöhnen tote Polizisten" heißt es in einem Bekennerschreiben, dass laut der Berliner Polizei aus der linken Szene stammt, nachdem die Gedenktafel des im Dienst getöteten Polizisten Uwe Lieschied in Neukölln beschädigt wurde. Jemand hatte einen brennenden Autoreifen auf das Gelände einer Grundschule in Neukölln geworfen und dadurch die Tafel beschädigt. Ein Zeuge hatte das Feuer gegen 0.30 Uhr in der Nacht auf Mittwoch entdeckt und Feuerwehr und Polizei alarmiert. "Was uns schockiert ist das nunmehr aufgetauchte Bekennerschreiben (...) Wir sind entsetzt über so viel Hass und diese unmenschliche Respektlosigkeit." schreibt die Berliner Polizei in einem Facebook-Post.“
Parolen gegen Volkstrauertag gesprüht - Bekennerschreiben nach Farbattacke auf Kriegsgräberstätte, rbb, 11.11.16. https://www.rbb-online.de/politik/beitra...n-neukoeln.html „Nach der Farbattacke an der Ehrenhalle des Friedhofs Lilienthalstraße in Berlin-Neukölln ist im Internet ein Bekennerschreiben aufgetaucht. Wie es auf dem linksextremen Internetportal Indymedia hieß, war der Anlass für den Anschlag in der Nacht zu Freitag die Gedenkfeier, die der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) am Samstag auf dem Friedhof ausrichtet. "Die Friedhofsanlage mit ihrem zentralen Gebäude inklusive der 'Ehrenhalle' zeigt bis heute auf den ersten Blick ihre nationalsozialistische Herkunft", heißt es darin. Der VDK knüpfe damit an die Tradition des nationalsozialistischen Heldengedenkens an. Als Verfasser des Schreibens wird "Antifaschist*innen" angegeben.“
Antifaschist*innen: [B] Aktion gegen den Volkstrauertag vor Nazi-Kulisse, linksunten.indymedia, 11.11.2016. https://linksunten.indymedia.org/de/node/196525 „In der Nacht vom 10. zum 11. November 2016 haben wir den Friedhof Lilienthalstraße in Berlin-Neukölln besucht und antifaschistische und antimilitaristische Parolen gesprüht, Farbeier geworfen und eine Gedenktafel mit roter Farbe beworfen. Anlass für unsere Aktion ist die am 12. November dort stattfindende Gedenkfeier des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge (VDK), an der Vertreter*innen des Abgeordnetenhauses, der Bundeswehr, Polizei und verschiedene Botschafter*innen sowie Fackelträger*innen des Wachbataillons teilnehmen. Ein Bestandteil des Ablaufes des Volkstrauertages ist die deutsche Nationalhymne und das Lied „Der gute Kamerad“. […] Deutsche Täter sind keine Opfer! Volkstrauertag abschaffen! Kein Vergessen! Kein Vergeben!“
Schwarze Schatten gegen den Glanz der Macht: rot-rot-grün einen feurigen Start schenken, linksunten.indymedia, 07.11.2016. https://linksunten.indymedia.org/de/node/196133 „Ab dem ersten Tag der Herrschaft von r2g in Berlin sollte auf den Straßen Druck ausgeübt werden. Nehmt euch die Freiräume, besetzt Häuser und zwingt diesen "linken" Senat und jene Parlamentsschwätzer_innen, die ihn tragen, sprichwörtlich Farbe zu bekennen. Entweder sie schicken, wie zu erwarten ist, die Bullen oder sie akzeptieren, dass Menschen sich Freiräume schaffen ohne eine Erlaubnis der Herrschenden und Besitzenden abzuwarten. Für den Fall von Räumungen durch den neuen "linken" Senat, wäre es keine schlechte Idee die Wahlkreisbüros diverser r2g Abgeordneter zu besetzen und dort Freiräume zu schaffen und sie zu zwingen die Bullen zu rufen oder zu akzeptieren, dass ihre staatlich bezahlten Propagandaräume in staatsferne, soziale Freiräume umgewandelt werden. Die Zeit ist gekommen, um endlich wieder Politik auf die Straße zu tragen und offensiv zu werden. rot-rot-grün einen feurigen Herbst und Winter bereiten.“
Hamburg
Autonome Gruppen: Unser(e) KoZe gegen eure Scheiße, linksunten.indymedia, 24.10.2016. https://linksunten.indymedia.org/de/node/194625 „Das kollektive Zentrum (KoZe) ist seit Montag dem 10. Oktober der akuten Räumungsgefahr ausgesetzt. Der Räumungstitel gegen das seit einiger Zeit in Hamburg besetzte und anschließend legal gemietete Objekt ist vom Gericht nun rechtskräftig bestätigt worden. Es ist an der Zeit zu Handeln ... […] Dieser Text ist ein bundesweiter und internationaler Solidaritätsaufruf. Der Aufruf ein Zeichen zu setzten gegen die kapitalistische Raffgier auf kosten der Menschlichkeit, an der es uns dieser Tage sowieso schon mangelt. Ein Zeichen für den Erhalt von notwendigen Projekten wie das KoZe. Zeigt eure Solidarität im Vorfeld mit kreativen Aktionen aller Art.“
Leipzig
joka: Wiedebach-Passage. Polizeifahrzeuge in Connewitz beschädigt – Täter waren alkoholisiert, LVZ, 11. November 2016. http://www.lvz.de/Leipzig/Polizeiticker/...n-alkoholisiert „Zwei Fahrzeuge der Polizei sind am Donnerstagabend in Leipzig-Connewitz beschädigt worden. Der Transporter und der Kompaktwagen waren vor dem Polizeiposten in der Wiedebach-Passage abgestellt. […] Die 21 und 23 Jahre alten Männer wurden gefasst. Wie sich herausstellte, waren sie alkoholisiert und standen unter dem Einfluss von nicht näher benannten Rauschmitteln.“
luc / mpu /joka: Video im Internet. Wohnung von rechtem Fußballfan in Leipzig-Südwest verwüstet, LVZ, 13. November 2016. http://www.lvz.de/Leipzig/Polizeiticker/...ben-aufgetaucht „Parallel zum Leipziger Derby im Sachsenpokal am Sonntag haben Unbekannte die Wohnung eines rechten Fußballfans im Leipziger Südwesten verwüstet. Laut eines Bekennerschreibens steht die Tat in Zusammenhang mit dem Neonazi-Überfall auf Connewitz Anfang des Jahres. […] Ebenso ermitteln die Behörden offenbar auch gegen Freunde des 29-jährigen Geschädigten. Mit diesen hatten die Polizisten am Sonntagnachmittag eine verbale und körperliche Auseinandersetzung vor der beschädigten Wohnung. Warum es zum Streit und zu den Tätlichkeiten gegen die Beamten kam, bleibt bisher offen. Auf dem Online-Portal „Indymedia“ wurde am Sonntagabend ein Bekennerschreiben samt Fotos und Video veröffentlicht, die eine Täterschaft zumindest im linkspolitischen Spektrum vermuten lassen. […] Die Behörden prüfen derzeit die Echtheit der Angaben, haben auch die Ankündigungen registriert und sind in Habachtstellung. Ebenso hat die Polizei Postings auf rechten Internetseiten vom Sonntagabend mitbekommen, auf denen gedroht wurde, als Rache nun jeden Tag Adressen von Antifaschisten zu veröffentlichen. In der Nacht zum Montag soll eine solche Liste mit Antifa-Privatadressen angeblich ebenfalls auf dem Online-Portal „Indymedia“ veröffentlicht, später aber wieder gelöscht worden sein.“
Der durch die Tür Geher: [L] Hausbesuch, 13.11.2016. https://linksunten.indymedia.org/de/node/196625 „Hausbesuch bei Nazischwein I […] Wir haben die Chance genutzt um die Wohnung durch großflächigen Einsatz von Bitumen und Zerstörung von Sanitäranlagen, Elektrogeräten und anderen Einrichtungsgegenständen unbewohnbar zu machen. Er ist „langjährig aktiver Neonazi, zeitweise Mitarbeiter der NPD-Landtagsfraktion und aktiv bei den ‚Jungen Nationaldemokraten‘, vorher ‚Freier Widerstand Leipzig‘ und ‚Jugendsturm Leipzig‘. I[…] tauchte mehrfach bei Legida auf, beteiligte sich am Naziangriff auf Connewitz am 11. Januar 2016 und fotografierte für die ‚Imperium Fighting Championship‘.“ R[…] ist nicht das erste und wird auch nicht das letzte Nazischwein sein, das für faschistische Organisation und Angriffe, wie den am 11.1, zur Rechenschaft gezogen wird.“
Linksradikale stürmen Wohnung von Neonazi und verwüsten alles, tag24.de, 14.11.2016. https://www.tag24.de/nachrichten/leipzig...er-video-182014 „Die Tür aufgebrochen, alles zerdroschen und mit schwarzer Farbe bespritzt. So sah die Wohnung eines bekannten Leipziger Neonazis im Stadtteil Großzschocher aus, nachdem Linksradikale mit ihr fertig waren. Angeblich wollte die Antifa Rache nehmen. So zumindest geht es aus dem Bekennerschreiben hervor, das zusammen mit einem Video und Fotos der zerstörten Wohnung auf Indymedia auftauchte. Unter dem Titel "Hausbesuch bei Nazischwein" zeigen die Radikalen ganz offen im Netz, wie mehrere Vermummte sich mit roher Gewalt Zutritt zu der Wohnung von Istvan R. (28) verschaffen, dann mit einem Hammer die Toilette und den Fernseher zertrümmern, Regale, auf denen Adolf Hitler thront, verwüsten und das Wohnzimmer mit schwarzer Farbe und Bitumen bespritzen. Der totale Krieg gegen Rechts also. Doch woher wussten die Täter, dass ihr Opfer nicht zuhause ist?“
Sebastian Bähr: Wohnung von Leipziger Neonazi verwüstet, Neues Deutschland, 14.11.2016. https://www.neues-deutschland.de/artikel...verwuestet.html „Mehrere Male muss der maskierte Mann mit dem Feuerlöscher zuschlagen, dann ist die Wohnungstür offen. Zügig rennt die kleine Gruppe in die nun zugänglichen Zimmer. Mit einem Hammer wird im Bad die Toilettenschüssel zertrümmert, danach ist die Wohnstube dran. Dort steht neben dem Fernseher ein Porträtbild von Adolf Hitler. Bitumen wird großflächtig an Wand und Einrichtung gesprüht. »Das war für den 11.01.«, erscheint als Text. Darunter: »Wir kriegen euch alle!« Das kurze Video, das mit einer anonymen Erklärung auf der Internetplattform »linksunten.indymedia.org« veröffentlicht wurde, spricht Bände. […] Laut dem Bekennerschreiben habe der Angriff der rechtsradikalen lokalen Szenegröße Istvan R. gegolten. Nach Informationen einer Antifa-Recherche soll es sich bei ihm um einen langjährig aktiven Neonazi handeln, der zeitweise bei der NPD-Landtagsfraktion beschäftigt und bei den »Jungen Nationaldemokraten« sowie den Gruppen »Freier Widerstand Leipzig« und »Jugendsturm Leipzig« aktiv war. Auch bei den wöchentlichen Legida-Demonstrationen sei er aufgefallen. Bei dem offenbar von Rechtsradikalen organisierten Kampfsportturnier »Imperium Fighting Championship« Ende August habe R. als Fotograf gearbeitet. Auf rechten Internetseiten wurde laut Polizei am Sonntagabend damit gedroht, als Rache nun jeden Tag Adressen von Antifaschisten zu veröffentlichen. In der Nacht zu Montag war nach Informationen der»LVZ« bereits kurzzeitig eine erste Liste zu finden.“
Bastian Krauss: Wie Antifa und Neonazis ihren politischen Kampf im Leipziger Derby austragen, vice, 14. November 2016. https://sports.vice.com/de_de/article/wi...e=sportstwitter „31 Jahre hatte es gedauert, gestern war es so weit. Die BSG Chemie Leipzig und Lokomotive Leipzig trafen erstmals wieder unter ihren ursprünglichen Namen in einem Derby aufeinander. Mit 1:0 gewannen die Gäste der Lok in der Verlängerung. Aus „Angst vor dem deutschen Hooligan-Gipfel", wie die Welt vor dem Spiel noch titelte, wurde laut Spiegel ein „friedlicher Hassgipfel". Die befürchteten Krawallen im mit 4.999 Zuschauern ausverkauften Alfred-Kunze-Sportpark blieben aus. Aber der Schein trügt. Das brisanteste Derby Deutschlands kämpft schon längst auf einem anderen Schlachtfeld—dem politischen, und der dürfte noch brisanter werden. […] Die Täter dürften zwar nicht direkt aus der Ultraszene von Chemie, sondern von der Antifa kommen, doch überschneiden sich beide Gruppen teilweise. Grund für den „Hausbesuch" sei laut Schreiben sein Mitwirken am Angriff von rechtsradikalen Hooligans—unter anderem von Lokomotive Leipzig—auf die Wolfgang-Heinze-Straße im Leipziger Szenekiez und linksalternativen Zentrum Connewitz am 11. Januar. Die gezielten gegenseitigen Angriffe und Racheakte dürften die Gewalt in Leipzig wohl weiter hochschaukeln—und immer mit dabei: der Fußball.“
Matthias Meisner: Leipzig. Mutmaßlich Linke verwüsten Wohnung eines Rechtsextremisten, Tagesspiegel, 14.11.2016. http://www.tagesspiegel.de/politik/leipz...n/14838996.html „Mehrere Vermummte brechen in Leipzig bei einem stadtbekannten Rechtsextremisten ein und zerstören einen Teil der Wohnungseinrichtung. Die Polizei vermutet Linksextremisten als Täter. […] Der sächsische Grünen-Vorsitzende Jürgen Kasek, der selbst mehrfach Opfer rechter Drohungen und rechter Gewalt war, verurteilte den Angriff. "Diese Gewalt ist widerwärtig", schrieb er auf Twitter.“
Treffen am Montag. Grünen-Chef Kasek und Lok Leipzig wollen gemeinsam gegen Hooligans vorgehen, LVZ, 09. November 2016. http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/Poli...ligans-vorgehen „Die Attacke auf den sächsischen Grünen-Chef Jürgen Kasek in einer Regionalbahn ging offensichtlich nicht von Fans des 1. FC Lok aus. Das hätten Gespräche mit Verantwortlichen des Fußballclubs ergeben, teilte Kasek am Mittwoch mit. Es solle sich um politisch motivierte Chaoten gehandelt haben. Der Verein distanzierte sich.“
Attacke in Naumburg Lok-Anhänger greifen Grünen-Landeschef Kasek im Zug an – Lazar und Melcher bedrängt, LVZ, 06. November 2016. http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/Poli...lcher-bedraengt „Anhänger des 1. FC Lok Leipzig haben auf dem Rückweg vom Auswärtsspiel in Jena Grünen-Landeschef Jürgen Kasek angegriffen. Auch die Bundestagsabgeordnete Monika Lazar und Leipzigs Grünen-Vorsitzende Christin Melcher wurden bedrängt.“
Göttingen
Auto von AfD-Mann demoliert: Linkes Duo vor Gericht, NDR Hallo Niedersachsen, 10.11.2016. https://www.ndr.de/nachrichten/niedersac...ivisten100.html „Rechte gegen Linke - das ist seit Jahrzehnten ein Problem in Göttingen. Heute hat vor dem Göttinger Amtsgericht der Prozess gegen zwei Mitglieder der linken Szene begonnen, die das Auto des Vorsitzenden der AfD-Jugendorganisation mit Baseballschlägern demoliert haben sollen.“