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 Linksextremismus Newsletter / Hohenschönhausen
Gunter Weissgerber Offline




Beiträge: 626

12.07.2016 06:54
11.07.2016 Teil 2 Antworten

tok: Die Chronologie der Gewalt an der Rigaer Straße, Berliner Morgenpost, 11.07.2016. http://www.morgenpost.de/bezirke/friedri...er-Strasse.html
„Doch wie wurde die Rigaer Straße zur Gefahrenzone für die Staatsmacht und zur politischen Bühne, auf der gesellschaftliche Konflikte gewaltsam ausagiert werden? Eine kleine Geschichte der Konflikts in mehreren Akten.“

http://www.berliner-kurier.de/berlin/pol...zisten-24370440



Autonome Gruppe: [B] Demonstration "Rigaer 94 verteidigen! Investor*innenträume platzen lassen!" + Dezentrale Aktionen [Eine Einschätzung], linksunten.indymedia, 10.07.2016. https://linksunten.indymedia.org/de/node/184675
„Nach der Demonstration und den dezentralen Aktionen im Stadtgebiet, haben wir uns noch zusammengesetzt um über den Demonstrationsverlauf zu diskutieren. Wir werden nun unsere persönlichen Eindrücke von dem Abend wiedergeben. […]
Die Bauzäune vor der Rigaer 71-73, wo vor kurzem historische Häuser abgerissen wurden, um dort demnächst 133 Luxuswohnungen zu bauen, wurden umgeworfen. Dort haben sich Teilnehmer*innen dankend mit Bauschutt eingedeckt, um die immer aggressiver werdenden Schweine, welche zu dem Zeitpunkt schon teilweise Spalier liefen, damit einzudecken.
Auf höhe Silvio-Meier-Straße wurden Rauchtöpfe und Böller gezündet, während uns der Abstand mit Transparenten, Luftballons und dem Rauch-Haus-Song grüßte. Einige Teilnehmer*innen sangen mit, während andere "Bullenschweine raus aus der Rigaer!" riefen.
Ab Proskauer Straße war die Demo dann allerdings endgültig von übelriechenden Schweinen umgeben, welche hier auch das erste Mal einen Menschen festnahmen. "Ganz Berlin hasst die Polizei!" hörte man zu dem Zeitpunkt wohl im ganzen Kiez.
Rund um den Forckenbeckplatz kam es dann zu kurzen, aber intensiven Straßenschlachten. Die Schweine wurden aus dem Park heraus massiv mit Feuerwerk, Steinen und Flaschen eingedeckt. […]
Einen solchen Gewaltausbruch der Schweine haben wir so in den letzten Jahren in Berlin nicht erlebt. In dem Moment haben wir uns wirklich Heckenschützen auf den Dächern gewünscht, welche uns vor dem Gewaltausbruch der Schweine hätten retten können. […]
Kurz vor dem S-Bahnhof war dann Schluss. Personen welche immer noch in dem Kessel standen wurden von den Schweinen rausgezogen oder attackiert. Hier gab es unzählige Festnahmen. Die meisten wegen Vermummung oder weil sie als "wiedererkannte Straftäter" identifiziert wurden. Alles wimmelte nur so vor Schweinen, Zivischweinen, filmenden Leuten und neugierigen Touristen.
Wir entfernten uns schnell und wurden woanders aktiv. In Kreuzberg gab es vor dem M99 noch Protest, auf dem Dorfplatz wurde getrunken und in anderen Bezirken brannte es.
Die Schweine sprechen heute von der "aggressivsten und gewalttätigsten Demonstration der zurückliegenden fünf Jahre in Berlin."
Es soll angeblich 123 verletzte Schweine geben. Wir hoffen das stimmt, wenn wir das auch stark bezweifeln. Mögen es beim nächsten Mal 234 verletzte Schweine sein! Wir werden weiterhin aktiv sein um Berlin ins Chaos zu stürzen. Unsere Ziele sind klar benannt! Der Senat rund um Henkel, die Schweine, Nazis, Gentrifizierung und der Kapitalismus an sich!“
(siehe auch Kommentare)



Thomas Pany: Berlin: Auseinandersetzungen über Rigaer Straße schaukeln sich hoch, Telepolis, 11.07.2016. http://www.heise.de/tp/artikel/48/48786/1.html
„Die Politiker in Berlin sind sich bei diesem Streitpunkt nicht einig und auch im größeren Protest-Lager kann man von unterschiedlichen Auffassungen ausgehen. […]
Krawall und Krach spielten bei der Inszenierung der Demonstration, die zum Programmpaket "Wir wollen einen schwarzen Juli" gehört, eine Rolle: In der Rigaer Straße wurde die Menge der Demonstranten samt "provokanter Polizeibegleitung" mit "reichlich Pyro auf dem Dach empfangen. Ein gegenüberliegendes Luxus-Gebäude wurde mit Feuerwerk beschossen", beschreibt die autonome Gruppe ihre persönlichen Eindrücke. […]
An der Gewalteinstellung der "Straßenkampf-Verteidiger der Rigaer-Straße" gibt es wenig Zweifel, wie an mehreren Stellen der Darstellung ihrer Sache ersichtlich wird. Es geht um Schlägerstolz, schließlich sehen sie sich umgeben von Schlägerbanden. Aus der Hausmitteilung Rigaer Straße 94: […]
Nun mag die Sache nach diesen Kostproben des Kampf-Jargons für manche klar sein: Krawall-Chaoten, die in einer Retro-Berliner-Ideologie-Blase festsitzen. Mit denen nicht zu reden ist. […]
Gegen ein Gespräch sind auch autonome Gruppen des Protestes. Zu einem Gesprächsangebot von Bürgermeister Müller und dem Abgeordneten Lauer erklären sie sich nicht bereit. Sie fordern den Abzug der Polizei und der Sicherheitsfirmen sowie die Rückgabe von Räumen an die Hausgemeinschaft“



Solidemo für die Rigaer endet vorzeitig, Neues Deutschland, 10.07.2016. https://www.neues-deutschland.de/artikel...-vorzeitig.html
„Mehrere Tausend gegen Polizeipräsenz, Innensenator Henkel und Verdrängung auf der Straße / Auseinandersetzungen mit riesigem Aufgebot an Beamten […]
Die Demonstration vom Samstag war schon im Vorfeld von Politik und Medien zu einer möglichen Krawallschlacht stilisiert worden. […]
Im Internet lehnten inzwischen auch »Autonome Gruppen« Gespräche mit »Vertretern des Staates« ab. Es gebe »dafür keine Grundlage. Es gibt jedoch Möglichkeiten aus der gegenwärtigen Spirale zu entkommen«, heißt es auf dem Portal »Indymedia«. Als Bedingung wird in der Erklärung »ein Abzug von Bullen und Sicherheitsfirmen aus der Rigaer 94 und die Rückgabe der Räume an die Hausgemeinschaft« sowie ein Verzicht auf die Räumung des Szeneladens M99 in Kreuzberg genannt. Dies würde »von den für uns erreichbaren Zusammenhänge mit der Einstellung alle Tag X Aktivitäten und Angriffen beantwortet werden«. Zur Begründung wird auf die Gefahr verwiesen, dass Menschen aus der linken Szene »oder Unbeteiligte durch die anhaltenden Gewaltwelle von Bullen und Sicherheitsleuten ernsthaft verletzt werden oder schlimmeres«. […]
Der aus dem Abgeordnetenhaus ausscheidende Innenpolitiker der Piraten-Fraktion, Christopher Lauer, nannte »eine friedliche Koexistenz« zwischen dem alternativen Hausprojekt und Bewohnern naher Neubauten als Ziel. Linksfraktionschef Udo Wolf drängte den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD), die verfahrene Situation aufzulösen.“



Wie ein Augenzeuge die Demo in der Rigaer erlebte, Tagesspiegel, 11.07.2016. http://www.tagesspiegel.de/berlin/protes...e/13858528.html
„Am Sonnabend fand in Berlin eine der aggressivsten Demonstrationen seit Jahren statt, sagt die Polizei. Die linksextreme Szene hatte gegen die Teilräumung der Rigaer Straße 94 protestiert. 1800 Beamte waren laut Frank Henkel im Einsatz, 123 wurden verletzt, ein Beamter befindet sich auch am Montag noch in stationärer Behandlung im Krankenhaus. Es gab 86 Festnahmen. Steine, Flaschen und Pyrotechnik flogen auf Beamte. In der Frankfurter Allee nahmen die Polizisten sogar eine sogenannte Kugelbombe mit, ein extrem lauter Feuerwerkskörper, der in der Regel von professionellen Pyrotechnikern verwendet wird. Hier berichtet ein Zeuge, der von einem Knallkörper verletzt wurde und seither im Krankenhaus liegt. […]
Ich hatte Sympathie für ein paar ihrer Anliegen – gierige Investoren und steigende Mieten treiben die normalen Menschen aus unserer Stadt. Das kann so nicht sein. Ich machte Fotos von den jungen Menschen und ihrem Aktivismus. […]
Ich radelte einen kleinen Umweg und war vor der Demo am Dorfplatz. Als der Wirbel näher kam sah ich den Hass. Es war anders, als bei allen anderen Demos, die ich über die Jahre fotografiert hatte.
Die Räumung der Mainzer Straße habe ich vor zwanzig nur im Fernsehen miterlebt, jetzt brandete der Hass von Bewohnern und Unterstützern der Rigaer in Form von Gebrüll und Wurfgegenständen über mich hinweg. Ohne es zu merken, war ich zwischen Demonstranten und die Polizei geraten.
Plötzlich ein lauter Knall, kurz darauf prallte ich am Boden auf. Ich fühlte mit meinen Händen über den Asphalt, als versuchte ich Halt zu finden, obwohl ich flach auf dem Boden lag. Lärm und Hass waren verstummt. Ich sah, wie die Demonstranten ihre Münder aufrissen, die Gesichter verzerrt von Anstrengung und Wut aber um mich war es absolut still.
Eine Frau aus der Menge kniete sich neben mich und gab mir Tee, Polizisten zogen mich auf die Beine und brachten mich zu einem Krankenwagen. Trommelfellschaden, Knalltrauma. Noch bis mindestens Mitte der Woche muss ich im Krankenhaus bleiben. Wenn ich nach Hause komme, sehe ich mir meine letzten Bilder einer Demo an.
Noch hat der Hobbyfotograf, der seinen Namen nicht öffentlich nennen möchte, nicht mit der Polizei gesprochen. Sobald er entlassen wird, will er allerdings Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung erstatten.“



mk: Steine, Farbbeutel und Sprengsätze. Linksextremistischer Terror in Berlin, Freie Welt, 07.07.2016. http://www.freiewelt.net/nachricht/links...erlin-10067695/
„Seit Wochen tobt der linksextremistische Terror durch die Straßen der Hauptstadt. Berichte darüber aber sucht man in den meisten Mainstreammedien vergebens.
Seit den Instandsetzungsarbeiten zweier Wohnungen im Gebäudekomplex der Rigaer Straße 94 in Berlin kommt die Stadt nachts nicht mehr zur Ruhe. Vermummte, ganz in schwarz gekleidete Gestalten, ziehen in kleinen Gruppen durch die Straßen und hinterlassen eine Spur von Gewalt und Zerstörung. Fensterscheiben gehen zu Bruch, Fahrzeuge brennen aus und Hauswände werden mit sinnfreien pseudo-politischen Pamphleten sowie mit Farbbeuteln verunstaltet.
Sich selbst bezeichnen diese Randalierer gerne als »Antifaschisten«, »Autonome« oder »Aktivisten«. Dabei sind sie nichts anderes als Rechtsbrecher und Terroristen. Wobei ihre Taten nicht dem Terrorismus der »Roten Armee Fraktion« entsprechen; dennoch sind die gezeigte Gewalt und die Gewalttaten als Angriff gegen die bestehende politische Ordnung zu verstehen. […]
Die zahlreichen Rechtsbrüche werden jedoch weder von den zuständigen Sicherheitsbehörden verfolgt noch wird darüber berichtet, weil es sich bei den Rechtsbrechern um Linksextremisten handelt, also die politisch »Guten«. Diverse linksextremistische Gruppen werden ja auch über recht zweifelhafte Inititiativen sogar unmittelbar von Bundesministerien finanziert.“



dpa/bb: Nach Gewaltvideo: Konsens gegen Linksextremisten gefordert, Bild, 07.07.2016. http://www.bild.de/regional/aktuelles/na...93698.bild.html
„In der Debatte um die Rigaer Straße fordert der Generalsekretär der Berliner CDU, Kai Wegner, einen Konsens gegen Linksextremismus. «Ein klare Distanzierung von SPD, Linken und den Grünen zu linker Gewalt in Berlin ist nötiger denn je», erklärte Wegner am Donnerstag mit Blick auf ein Video, in dem die linksextremistische Szene im Internet zu einer Demonstration am Samstag aufruft. Filmsequenzen darin zeigen massive Gewaltausbrüche.“

http://www.focus.de/regional/berlin/extr...id_5707772.html



Linksextremismus in Berlin | Warum fasst die Polizei keinen der Feuer-Chaoten? Und vier weitere Fragen zu den wochenlangen Krawallen, Bild, 05.07.2016. http://www.bild.de/regional/berlin/berli...61310.bild.html
„In den üblichen Gegenden (Friedrichshain, Kreuzberg, Lichtenberg) ist das Entdeckungsrisiko durch die Polizei groß. In anderen Kiezen (Pankow, Prenzlauer Berg, Zehlendorf, Steglitz) können sich die Täter offensichtlich ungestörter bewegen. […]
Kann überhaupt jemand die Brandstifter stoppen?
„Allein mit polizeilichen Mitteln geht das auf Dauer nicht“, sagt ein Ermittler zu BILD. „Wir können zwar einen oder mehrere Täter ergreifen, aber an der Gesamtsituation ändert sich nicht viel.“ Anders als in anderen Städten genieße die linksextreme Szene in Berlin politischen Rückhalt – „von Bürgerinitiativen bis hin zu Abgeordneten aus dem Parlament“. […]
Im Internet wurde ein 13-Minuten-Video veröffentlicht, in dem Bewohner der Rigaer Straße 94 über „Scheißbullen“ jammern, die vor zwei Wochen das Mietshaus teilweise räumten. Titel: „Die Geister, die ihr rieft!““



Andreas Kopietz: Rigaer Straße. Festgenommener Brandstifter ist kein V-Mann, Berliner Zeitung, 07.07.16. http://www.berliner-zeitung.de/berlin/po...v-mann-24359434
„Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, ist der 26-Jährige kein Spitzel sondern ein verurteilter und im Branddezernat bekannter Brandstifter. Er sei wegen allgemeiner und politisch motivierter Kriminalität aufgefallen. Wegen mehrerer Ermittlungsverfahren wurde er in der Vergangenheit vernommen. Nach einer Serienbrandstiftung in Hamburg wurde er 2012 dort festgenommen. Bei weiteren Ermittlungen kam G. als Zeuge für eine Straftat in Berlin in Betracht und wurde von Beamten angehört. Dieses Protokoll war es, das an die Öffentlichkeit gelangte.“



Ulrich Kraetzer, Rüdiger Finke, Andreas Abel: Berlin. Brandstifter ist kein V-Mann, Berliner Morgenpost, 08.07.2016. http://www.morgenpost.de/berlin/article2...ein-V-Mann.html
„Marcel G. berichtete im Jahr 2012 über die linke Szene. Er arbeitet heute aber nicht für die Polizei, sagt Innensenator Henkel
Als Marcel G. am 19. Juli 2012 in seiner Zelle in der Untersuchungshaft in Hamburg Besuch angekündigt wird, rechnet er mit seiner Rechtsanwältin. Doch es kommen drei Polizisten – und sie stellen unangenehme Fragen: zur linken Szene, zu diversen gewalttätigen Aktionen. Und vor allem zu einem angezündeten Auto. Der damals 22-Jährige beschließt zu kooperieren. Er gibt nicht nur die Brandstiftung zu. Er zeigt sich auch reumütig und plaudert freimütig über seine "Genossen" aus dem Milieu der Linksmilitanten.
Am zweiten Tag der Vernehmung kommt eine Ermittlerin aus Berlin dazu. Denn vor allem über die Linksextremisten in der Hauptstadt weiß Marcel G. einiges zu berichten. Er erzählt von Anschlagsplänen, nennt Szene-Treffpunkte, identifiziert wichtige Akteure. Er möchte helfen, so sagt er, dass "diese Personen zur Rechenschaft gezogen werden". Dafür würde er auch "noch mal in die Szene zurück und (diese Leute) direkt ans Messer liefern". Die Beamtin aus Berlin scheint interessiert – und fragt, ob G. tatsächlich bereit wäre, "weiter mit uns zu sprechen". […]
Für Aktivisten der linken Internetplattform "Indymedia", die an das polizeiliche Vernehmungsprotokoll von Marcel G. herankamen und es im Netz veröffentlichten, ließ der Dialog zwischen Beamtin und G. nur einen Schluss zu: Um einer harten Strafe zu entgehen, hatte sich der linke Zündler als V-Mann angedient – und die Berliner Polizei hatte das Angebot dankend angenommen. Das wäre brisant gewesen. […]
Die Polizei beließ die am Mittwochvormittag verbreiteten Gerüchte zunächst unkommentiert. Erst am Donnerstag stellte die Behörde klar: "Er (gemeint ist Marcel G.) wurde und wird nicht als Informant oder V-Person der Polizei Berlin geführt." Beamte hätten ihn nach der Brandstiftung in Hamburg zwar als Zeugen für eine Straftat vernommen. Seine Aussagen, so heißt es in Polizeikreisen, seien aber wenig hilfreich gewesen. Behördenkreise versichern, auch der Verfassungsschutz habe mit G. nicht kooperiert. […]
der einst tatverdächtige Marcel G. hat nach seiner Festnahme in Hamburg längst die Seiten gewechselt – und ist im äußerst rechten Lager angekommen. Auf seinem Facebook-Profil äußert er sich verächtlich über die antifaschistische linke Szene. So zeigt er ein Plakat, auf dem Antifa mit "asozial, nutzlos, terroristisch, idiotisch, feige, arbeitsscheu" buchstabiert wird. Außerdem sind auf seiner Facebookseite eine Abbildung der Reichskriegsflagge mit dem Zusatz "Deutschland. Meine Heimat. Meine Liebe" und ein Plakat gegen Flüchtlinge zu sehen. Nach dem Spiel Deutschland gegen die Slowakei bei der Fußball-EM am 26. Juni sei er am Zoo "hinterhältig angegriffen worden", postete G. Wer die Täter waren, ist für ihn klar: die Antifa. […]
Der SPD-Innenpolitiker Tom Schreiber bezeichnete es als wichtig, dass Innenverwaltung und Polizei klargestellt hätten, dass G. kein V-Mann sei. "Mit ihren Behauptungen arbeiten Linksautonome an einer Legendenbildung, um Hass zu schüren und Gewalt zu legitimieren", sagte Schreiber. Dies sei eine typische Strategie der Linken.“



Philippe Debionne: Freund oder Feind: Kann Berlin seinen V-Leuten vertrauen?, Berliner-Kurier, 07.07.16. http://www.berliner-kurier.de/berlin/pol...rauen--24359784
„Auch der jetzt festgenommene Hassbrenner Marcel G. (26) soll die Behörden mit Insider-Wissen über die autonome Szene versorgt haben. Zwar soll G. laut Polizei und Innensenator Frank Henkel zumindest nicht offiziell als V-Mann geführt werden. Dennoch fragt man sich: Kann Berlin den geheimen Informanten überhaupt noch trauen?“ […]
Denn nicht immer ist klar, ob V-Männer Infos einfach erfinden, um zu kassieren. Oder – noch schlimmer – Verbrechen inszenieren, um sie dann auffliegen zu lassen und eine fette Belohnung dafür zu kassieren. […]
Im aktuellen Berliner Fall geht es zwar „nur“ um linke Steinwerfer und abgefackelte Autos. Dass der nach zwei Wochen Feuer-Terror und dutzenden verglühten Fahrzeugen erste Festnahmeerfolg der Polizei ausgerechnet der Mann ist, der den Berliner Behörden im Jahr 2012 vertrauliche Details aus der linken Szene gesteckt haben soll, ist möglicherweise nur ein ebenso peinlicher wie skurriler Zufall.“





Aachen spanische Hausbesetzerszene

Weitere Festnahme nach Banküberfällen in Aachen, Bild, 08.07.2016. http://www.bild.de/regional/aktuelles/we...06554.bild.html
„In Aachen waren 2012, 2013 und 2014 Banken überfallen worden, immer auf professionelle Weise, wie die Polizei berichtete. Hinter all diesen Überfällen sollen Mitglieder der spanischen Hausbesetzerszene stecken. In Barcelona waren im April und im Juni bereits Verdächtige festgenommen worden.“



Überfall auf Pax-Bank: Spur führt zu Hausbesetzern, Aachener Zeitung, 21. Juni 2016. http://www.aachener-zeitung.de/lokales/r...tzern-1.1386927
„Am Dienstagmorgen stand die spanische Polizei wieder vor einem der besetzten Häuser in Barcelona, wieder hatte sie einen Haftbefehl aus Aachen dabei, wieder ging es um drei Überfälle, die zwischen 2012 und 2014 auf drei Bankfilialen in der Aachener Innenstadt verübt wurden, die alle drei dicht beieinander liegen.
Und wieder war der Mann, der verhaftet wurde, ein aktives Mitglied der linksextremen Hausbesetzerszene von Barcelona. Die Ermittler glauben, dass der 58 Jahre alte Portugiese beim Überfall auf die Pax-Bank im November 2014 dabei gewesen ist.“



Antifa Kampf gegen „rechts“

Wolfgang Röhl: Wenn der Nazi mit dem Trecker kommt, 06.07.2016. http://www.achgut.com/artikel/wenn_der_n...m_trecker_kommt
„Die aktuelle Nazisturmwarnung ist Frucht einer, nun ja, Studie der Amadeu-Antonio-Stiftung. Diese Initiative hat sich dem Kampf gegen „rechts“ verschrieben, beziehungsweise den damit verbundenen Möglichkeiten der Spendengenerierung und der Fördergeldabgreifung aus Quellen wie dem Bundesinnenministerium. Die Stiftung wurde übrigens 1998 von einer Dame gegründet (und wird von dieser seit 2003 hauptamtlich geleitet), welche zwischen 1974 und 1982 als „IM Victoria“ für die Stasi gespitzelt hatte. Was in antifaschistischen Zusammenhängen offenbar kein Makel ist, womöglich eher ein Befähigungsnachweis.
„In den Gemeinden“, weiß die Stiftung, „treten die völkischen Siedler/innen als nette, hilfsbereite Nachbar/innen auf, die sich mit ihrer zupackenden Art beliebt und letztendlich unentbehrlich machen.“ Das haben sie mutmaßlich von der Partei SED/PDS/Die Linke gelernt, die genauso verfährt. Um sich vollends „wie Fische im Wasser“ (Mao) zu bewegen, gründen die Nazis Handwerkskooperativen und Biobauern-Verbände. „Auffallend ist“, schreibt die Mopo, „dass sich viele stark ökologisch engagieren – weil Atomenergie und Gentechnologie aus ihrer Sicht ein ‚jüdisches Übel‘ sind.“ Und wahrscheinlich, vermute ich mal, halten sie den Staat Israel für eine Geißel der Menschheit. Mit dieser Einstellung fallen sie im Reich der Friedensfreunde und Biobewegten überhaupt nicht auf. […]
Für ein linkes Tendenzprojekt wie die Amadeo-Antonio-Stiftung wäre es selbstredend höchst peinlich, mal festzuhalten: grün und braun passt in vielen Punkten – wenn auch beileibe nicht in allen – prima zusammen. Beide Richtungen haben beispielsweise Antiamerikanismus, Antikapitalismus, Globalisierungsfeindschaft, und Abscheu vor modernen landwirtschaftlichen Produktionsmethoden sowie Atomkraftwerken in ihrer ideologischen DNA.



Antipatriotismus

epd: Party-Patriotismus. Osnabrücker Psychologin warnt vor Jubel in Schwarz-Rot-Gold, Neue Osnabrücker Zeitung, 07.07.2016. http://www.noz.de/lokales/osnabrueck/art...chwarz-rot-gold
„Vor allem wenn beim Public Viewing sehr viele schwarz-rot-goldene Fahnen im Spiel seien, könne die Vaterlandsliebe bei manchen Menschen in Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit umschlagen, sagte die Professorin der Universität Osnabrück dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Gerade in der durch „Pegida“ und die AfD aufgeheizten Atmosphäre sei Vorsicht geboten. Fremdenfeindliche Parolen würden immer offener geäußert, betonte Becker. Sie rät deshalb vor dem Halbfinale am Donnerstag gegen Frankreich: „Ich will niemandem das Public Viewing vermiesen. Die Fußballfans sollen natürlich feiern. Aber das geht doch auch ohne schwarz-rot-goldene Fahnen.“ Die deutsche Flagge könne bei sehr nationalstolzen Personen Ressentiments gegenüber Migranten erhöhen. […]
Becker forscht gemeinsam mit Studierenden bereits seit der Fußball-WM 2006 in Deutschland über den Zusammenhang von Fahnen, Nationalstolz und Vorurteilen. „Beim Sommermärchen wurde erstmals Flagge gezeigt.“ Bei einer damaligen Befragung habe sich gezeigt, dass Menschen mit einem ausgeprägten Nationalstolz eher Vorurteile gegen Ausländer hätten. […]
Sie konfrontierten sie mit Aussagen wie: „Politiker sollten aufhören, immer wieder die negative deutsche Geschichte auszupacken“ oder „Deutschland ist das beste Land der Welt“. Die Zustimmung zu diesen Thesen war bei Fahnenträgern höher als bei Menschen ohne Flaggen. […]
Im Zusammenhang mit anderen Befragungen und Online-Experimenten zeige sich: „Deutschland-Flaggen begünstigen Nationalismus und Vorurteile gegenüber Migranten. Dieser Effekt ist nicht stark, aber statistisch signifikant“ Er sei bei Männern stärker als bei Frauen. Wenn Deutschland verliere und die Gewinnermannschaft ihre Flagge zeige, träten Nationalstolz und Fremdenfeindlichkeit noch offener zutage. […]
http://www.noz.de/deutschland-welt/famil...rz-rot-gelbgold



Melanie Heike Schmidt: EM und Party-Patriotismus. Konfliktforscher Zick: Multikulturelle Einstellung schützt, Neue Osnabrücker Zeitung, 07.07.2016. http://www.noz.de/deutschland-welt/vermi...tellung-schutzt
„In der Debatte um übertriebenen Party-Patriotismus anlässlich der Spiele bei der EM 2016 warnt der Konfliktforscher Andreas Zick vor Pauschalisierungen. Zuvor hatte die Osnabrücker Sozialpsychologin Julia Becker mit Blick auf das Halbfinalspiel der Deutschen den massiven Einsatz schwarz-rot-goldener Fahnen kritisiert. […]
Es gebe einen sogenannten Flaggen-Effekt in der Forschung, sagte Andreas Zick, Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld, in einem Gespräch mit unserer Redaktion. Der Effekt besagt, dass das Schwenken von Fahnen auf Betrachter und Akteure psychologisch nicht ohne Wirkung bleibt. „Es kann zum Beispiel die nationale Identifikation steigen und dies mehr oder minder bewusst dazu führen, dass andere Nationen abgewertet werden, um sich selbst aufzuwerten“, erklärte Zick.
Es komme aber auch darauf an, mit welcher Einstellung die Fans Deutschlandflaggen schwenkten, betonte Zick. „Fans, die die Stärke der Mannschaft darauf zurückführen, dass sie multikulturell ist, sind geschützt vor Nationalpatriotismus, der Vorurteile erleichtert“, erklärte der Sozialpsychologe, der für seine Arbeit und Wirkung in dieser Woche mit dem mit 50.000 Euro dotierten „Communicator“-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet worden ist.
Anders herum seien „Fans die meinen, das Spiel wird durch die deutschen Tugenden entschieden, auch fremdenfeindlicher und werten andere Länder ab“, sagte der Konfliktforscher.“





SED-Staat

Konrad Weiß: Fremdenfeindlichkeit im Osten, das Erbe der DDR? Aus einem Impulsvortrag bei einer Veranstaltung des Landesbeauftragten des Freistaats Thüringen zur Aufarbeitung der SED Diktatur am 15. Juni 2016 im Thüringischen Landtag in Erfurt, bln.de, 08.07.2016. http://www.bln.de/k.weiss/tx_fremdenfeindlichkeit.html
„Weder Nationalisten, weder Nationalsozialisten noch Kommunisten waren und sind fähig, Menschen nur um ihres Menschseins willen zu respektieren, ihre Menschenwürde zu achten und ihnen solidarisch beizustehen.
Dies zu wollen und zu versuchen, wie unvollkommen auch immer, gehört zum Wesen der Demokratie.
Deshalb bedeutet Fremdenfeindlichkeit zwangsläufig auch Verachtung der Demokratie, und Haß und Feindschaft gegen alle, die Demokratie leben und gestalten.
Und dieser Haß macht blind gegenüber der Not anderer Menschen und zugleich blind für die Realität. (...)
Was tatsächlich anders ist im Osten und was schlimmer nachwirkt, das ist die viel länger dauernde Indoktrination durch die totalitären und menschenverachtenden Ideologien: zwölf Jahre nationaler und 44 Jahre totalitärer Sozialismus. In den alten Bundesländern konnte nach den zwölf Jahren - langsam genug - ein Prozeß des Umdenkens und der Erneuerung beginnen. Der mag, auch wenn Deutschland eine gefestigte Demokratie ist, bei dem einen oder anderen nicht tief und nachhaltig gewesen sein. Dennoch sind in der Bundesrepublik mittlerweile drei Generationen herangewachsen, für die mehrheitlich jeder Nationalismus absurd und Demokratie ein unverzichtbarer Wert ist. In Ostdeutschland ist es erst noch die erste Generation, die so heranwächst.
Viele Menschen in Ostdeutschland - wie viele offenbaren nun die Erfolge von Pegida, AfD und NPD - sind nachhaltig verletzt und geschädigt durch totalitäres Denken und totalitäre Macht. Die großartige Zeit der friedlichen Revolution und die kreativen Impulse der Wiedervereinigung mögen zunächst einen anderen Eindruck erweckt haben. Aber das lange Leben in der Diktatur hatte auch Verlust an Menschlichkeit und an menschlichen Tugenden zur Folge, an Bürgerlichkeit und feste Bindungen, die Unfähigkeit zur Empathie mit Leidenden und die Unfähigkeit zur Spiritualität. […]
Am 7. Mai 1989, am Tag der Kommunalwahlen in der DDR, kam ich von einer Tagung in Neudietendorf und machte mit meiner Frau noch einen kleinen Ausflug durch Thüringen. Irgendwo in einem freundlichen kleinen Ort kamen uns auf der Dorfstraße junge Leute entgegen, die im Blauhemd, singend und mit der Klampfe in der Hand zum Wahllokal zogen. So etwas hatte ich zum letztenmal in meiner Kindheit in den frühen fünfziger Jahren gesehen. Hier ändert sich nie was, sagte ich zu meiner Frau.
Ein knappes Jahr später haben dieselben Leute vermutlich CDU und Helmut Kohl gewählt, ein paar Jahre später PDS und Linkspartei. Marschieren die heute nun mit Pegida und wählen die AfD?
Wenn dem so wäre, ließe sich das jedenfalls nicht mehr allein aus der regionalen Herkunft oder mit gewissen landsmannschaftlichen Eigenarten erklären. Allenfalls mit den Schädigungen, über die ich eingangs gesprochen habe, und deren zerstörerisches Potential vielleicht unterschätzt oder nicht ernst genug genommen worden ist und wird. Nachdenklich machen mich auch Wortwahl und Methodik, mit der die Leute von Pegida und ähnlichen Gruppierungen im Osten vorgehen. Mich erinnert das fatal an die Zersetzungsmaßnahmen des Staatssicherheitsdienstes. Natürlich denke ich nicht, daß irgendwelche abgehalfterten Stasi-Obristen das Pegida-Projekt geplant hätten. Aber auffällig ist so manches schon:
Die Okkupation des Begriffes Montagsdemonstration;
die Vereinnahmung des mächtigsten Satzes der friedlichen Revolution Wir sind das Volk durch gewaltbereite und randalierende Volksfeinde;
die fortwährende Diffamierung demokratischer Politiker, zum Beispiel diese unsäglich verächtliche Bezeichnung der Bundeskanzlerin als "Muddi" - einer Frau, die international allenthalben respektiert und geachtet wird und im übrigen ja auch Ostdeutsche ist;
oder die Reaktivierung des Begriffes Volksverräter, der im Dritten Reich wie in der frühen DDR Konjunktur hatte;
und vor allem der Mißbrauch der abendländischen Idee durch Leute, die nichts vom Christentum und von abendländischen Werten wissen. Denn wie kann man vorgeben, abendländische Werte schützen zu wollen, wenn man gleichzeitig alles, was dem christlichen Abendland heilig ist, mit Füßen tritt! Der Schutz der Witwen und Waisen, der Fremdlinge und der Heimatlosen gehörte und gehört zu den vornehmsten abendländischen Tugenden. Wer Flüchtlinge aufnimmt und willkommen heißt, lebt diese Werte, nicht aber diese engstirnigen nationalistischen Egoisten von Pegida, AfD und NPD.“





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Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
„Alles Geschichte? Linksextremismus in Deutschland heute“
http://www.stiftung-hsh.de/paedagogik/li...remismus-heute/



https://www.demokratie-leben.de/programm...und-gewalt.html

http://www.jugendgewaltpraevention.de/co...inksextremismus



Pressespiegel-Archiv:
Linksextremismus Newsletter / Hohenschönhausen



Linksextrem motivierte Militanz-Ereignisse siehe auch:
http://bibliolinx.wikispaces.com/Offenes...vierte+Militanz

Portal zum Thema Extremismus der Konrad-Adenauer-Stiftung:
http://www.kas.de/wf/de/21.129/

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