http://www.dw.com/de/kommentar-koelnhbf-...heit/a-18963382 „Als bekannt wurde, dass auf dem Kairoer Tahrir-Platz im Schutze friedlich demonstrierender Menschen seit dem Sturz von Ägyptens Präsident Mubarak 2011, über Jahre hinweg immer wieder Frauen von Männergruppen umzingelt, sexuell misshandelt und vergewaltigt worden waren, kam es weltweit zu einem Aufschrei. Inzwischen wurden mehrere Männer wegen Vergewaltigung zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch noch immer meiden viele ägyptische Frauen Menschenmengen. Was hat das mit Köln zu tun? Zum einen: Ich möchte nicht darüber nachdenken, ob ich in meiner Heimatstadt noch eine überfüllte U-Bahn betreten kann oder mich dadurch in Gefahr bringe. Und zum anderen: Wenn Deutschland sich weiterhin – und das sollte es – weltweit für Frauenrechte einsetzen will, muss auch hierzulande "null Toleranz" gelten. Die Täter müssen gefunden und verurteilt werden. Wenn wir das Problem in Köln, in Hamburg, Stuttgart oder anderswo nicht lösen, verlieren wir unsere Glaubwürdigkeit in Indien, Südafrika, dem Maghreb, weltweit. Wir sollen Artikel 1 unseres Grundgesetzes wörtlich nehmen: "Die Würde des Menschen ist unantastbar."
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/koel...n-aid-1.5679685 „Zu meinem Lebensgefühl als Frau in Deutschland hat es immer gehört, dass ich mich überall dort, wo andere Menschen unterwegs sind, sicher fühlen kann. Unsicher war ich nur dort, wo kaum jemand war, der mir hätte helfen können – an dunklen S-Bahnhöfen, in einsamen Wohngegenden, in Parks. Aber nicht am Kölner Hauptbahnhof. Mit all seinen Essensständen, dem Bahnpersonal, den Überwachungskameras, der Präsenz von Polizei und vor allem mit vielen Menschen. In dieser Nacht hat sich eine Grundannahme umgekehrt: Aus der Menge als Schutz ist die Menge als potentielle Gefahr geworden. […] Ich sagte ihm, dass ich gestern ein Deutschland gesehen habe, das ich mit nichts vergleichen kann, was ich je erlebt habe: weder mit den sehr aggressiven "Rote Punkt"-Demos in den Siebzigern in Hannover, noch bei den Demos gegen die Stationierung der Pershing-Raketen im Bonner Hofgarten, noch bei gewerkschaftlichen Protesten der Neunziger in der ganzen Republik. Es war anders als die grölenden Massenaufläufe der Fußballfans oder der kostümierten Karnevalisten.“
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgesc...komplettansicht „Viele Flüchtlinge aus Ländern wie Algerien wissen, dass sie kaum eine Chance haben, hier zu arbeiten, hier zu studieren. Sie werden eh zurückgeschickt. Deswegen denken sie, für sie gelten keine Regeln, sie können tun, was immer sie wollen. Das erzählen sie auch so offen.“
http://www.rundschau-online.de/koeln/ueb...6,33556346.html „Bei der Polizei gehen auch mehr als zwei Wochen nach den Übergriffen in Köln immer weitere Anzeigen ein. Mittlerweile seien es 809, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer am Dienstag - am Tag zuvor waren es noch 766 gewesen. Sexualstraftaten seien von 521 Personen angezeigt worden. Zudem werden zum Beispiel Diebstähle und Körperverletzungen gemeldet. […] Bislang sei nur in einem Fall bei einer Überprüfung festgestellt worden, dass es sich um erfundene Vorwürfe gehandelt habe, sagte Bremer.“
http://www.aliceschwarzer.de/artikel/war...anisiert-331391 „Nicht nur für Alice Schwarzer mehren sich die Anzeichen, dass die sexuelle Gewalt dieser Nacht, gleichzeitig in sechs Ländern und Dutzenden Städten, kein Zufall war. Was für den Spiegel-Online-Redakteur eine "Verschwörungstheorie" ist, wird längst international und auch in der deutschen Politik diskutiert. Es wäre eine neue Kriegsstrategie. […] Hat der „Islamische Staat“ also ein rotes Handy, von dem aus er persönlich in Köln, Zürich oder Kopenhagen anruft? Nein, das hat er gar nicht nötig. Die Strukturen der islamistischen Terroristen sind dezentral, wie wir wissen – es genügen gezielte Impulse aus der Zentrale. So würden bei den über 1.000 Männern am Kölner Hauptbahnhof eine Handvoll Provokateure gereicht haben, die das Ganze seit ein, zwei Wochen vorbereitet haben. Von Handy zu Handy, von Mund zu Mund: Silvester gehen wir Frauen klatschen!“
Linards Udris: Politischer Extremismus und Radikalismus. Problematisierung und diskursive Gelegenheitsstrukturen in der öffentlichen Kommunikation der Deutschschweiz, VS Verlag für Sozialwissenschaften 2011. https://www.exlibris.ch/de/buecher-buch/...d/9783531179681