Manchmal habe ich den Eindruck, dass Tsipras überhaupt kein Konzept hat. Der hat einfach nur populistisch das Wahlvolk bedient, und sich dabei der linkskommunistischen Traditionen bedient. Auch hat er die finanzpolitischen Träume von Egomanen bedient, die geglaubt haben, alles besser zu wissen.
Jetzt steckt er in einer Klemme, besser in einem Dilemma. Das was die EU fordert, kann er nicht umsetzen, weil ihm seine Leute dabei nicht folgen werden. Das was seine Leute wollen, kann die EU nicht umsetzen.
Doch es gibt natürlich immer noch die geopolitischen Interessen der USA und letztlich auch der EU selbst. Dabei geht es um Rußland, die Ukraine, und die Solidarität des Westens.
Im Sinne des Pokerspiels geht es jetzt um die FRage, wer als erster die Nerven verliert. Denn die EU will beides, Solidarität und €-Stabilität. Und Griechenland will Schuldenerlaß und die weitere Mitgliedschaft im €.
Das ist zusammen nicht zu haben. Einen Kompromiss zwischen Schuldenabbau und €-Mitgliedschaft Griechenlands gibt es nicht. Wer als erster zuckt, hat verloren. Wenn die EU verliert, verliert auch der €. Wenn Griechenland verliert, verliert Tsipras. Das erstere ist schlimmer.
Lösung: Tsipras verliert, Griechenland bleibt beim Euro.
Das wird alle antikapitalistischen Ressentiments bedienen, die es bei uns gibt. Attack, Occupy, DIE LINKE, etc. werden gewaltig Bambule machen. Die SPD kommt in eine Zwickmühle.
Doch die EU wird das nicht aus den Angeln heben. Und den € auch nicht. Im Gegenteil, es wird ihn retten.
Am besten, klarmachen, aus welchen Traditionen Tsipras kommt. Wessen Geistes Kind er ist. JUncker hat den richtigen Weg beschritten. Respekt gegenüber dem Mann. Hart bleiben in der Sache.
Naürlich, die Linke in der SPD feiert nach wie vor Varoufakis. Doch die Parteispitze, und die Praktiker gehen auf Konfrontationskurs. DAs ist einerseits richtig, anders der Beginng großer Spannungen innerhalb der SPD zu diesem Thema.
Kahrs im Bundestag hat mir ausgezeichnet gefallen, vor allem seine Replik auf den Fraktionschef der Kommunisten war herrlich! Im Übrigen denke ich, dass die Griechischen Helden nicht planlos, nicht hilflos sind: Sie arbeiten im Einklang mit der Kommunistischen Internationale, wie immer die gerade heißt, stringent ihr Programm ab. Klappt es, ist es gut. Klappt es nicht auf längere Sicht, dann kann Spanien, können andere K-Parteien und Gruppen daraus lernen. Wie bei unserem Bodo in Thüringen. Versuch macht klug!