Wir kommen in Teufels Küche, wenn http://www.spiegel.de/politik/deutschland/griechenland-gauck-offen-fuer-reparationszahlungen-a-1031720.html Schule macht. Der 2+4-Vertrag hat die Nachkriegszeit und die offenen Fragen der Deutschen Kriegsschuld beendet. Wenn jemand das Fass wieder aufmacht, kann niemand wissen, welche weiteren Forderungen entstehen werden, und wo das endet. Deshalb scheint es mir das beste zu sein, auf der rechtlichen Position, die völkerrechtlich gedeckt ist, zu bestehen.
Wenn meine Großmutter (Baujahr 1895) mit ihrem Sprichwort Recht hatte, dass der Krug so lange zu Wasser geht, bis er bricht, dann bleibt die entscheidende Frage: Sollen wir uns nun Griechenland oder die EU als "Krug" vorstellen?!
Einerseits ärgere ich mich jeden Tag über die Untätigkeit der griechischen Regierung und ihre Bauernfängermentalität. Sie ist nicht ehrlich und schlitzohrig. Zumindest kommt es mir so vor.
Andererseits ticken die Griechen zur Zeit so. Und ein Grexit hätte ja nicht nur finanzielle, sondern vor allem auch politische Kosten.
Dann frage ich mich zum Schluß, wie teuer uns ein Festhalten am "griechischen" Euro zum Schluß wirklich kommt, vor allem im Verhältnis zu unseren Vorteilen. Und dann denke ich, dass es wirklich auch gute Argumente am Festhalten der Griechen gibt. Aber richtig sicher bin ich mir nicht. Dafür bräuchte man bessere Informationen.
Ja, Griechenland hat noch offene Forderungen an Deutschland. Nicht (nur?) rechtlich oder finanziell, sondern vor allem auch moralisch. Und wir - die Generation danach - sind in der Verpflichtung. Ob uns das paßt oder nicht.