Anfang der zwanziger Jahre wollten die russssichen Kommunisten ihre Revolution auf Westeuropa ausdehnen. Die KPDisten wünschten sich Sowjetdeutschland und die SPD war damals fahrlässig genug, in Thüringen und Sachsen Koalitionsregierungen mit der KPD einzugehen. Die KPD war der verlängerte Arm der KPdSU und als solcher auch der parlamentarische Arm Moskaus in Deutschland. Die Reichsregierung sah sich vor dem Hintergrund der damaligen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Instabilität gezwungen die Reichswehr nach Thüringen und Sachsen zu entsenden und die sowjetisch-deutschen Landesregierungen aus deren Ämtern zu entheben.
Putin wirkt in Deutschland heute nicht als Kommunist. Das ist erledigt, vielleicht. Jedenfalls nützt es ihm derzeit nichts. Doch können wir uns jetzt ganz plötzlich vorstellen, welche Stimmung 1923 in Deutschland prägend war. Die Putin-hilf-Rufer von heute sind nichts anderes als die Lenin/Stalingläubigen von damals: die Finger des langen Armes aus Moskau. Putins hybrider Krieg in der EU und die Putinaffinität vieler Zeitgenossen, davon viele mit KGB/MfS-Erfahrungen, sind Zwillinge. GW