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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 464 mal aufgerufen
 Unrechtsstaat
Gunter Weissgerber Offline




Beiträge: 626

17.10.2015 09:20
Das Panzerdenkmal in Chemnitz Antworten

Josef Kneifel und das Panzerdenkmal in Chemnitz



Kneifel will mit seiner Dauerrevolte das Unmögliche erreichen: daß ihm der Status eines politischen Gefangenen zuerkannt wird, den es in der DDR sowenig gab wie in der Bundesrepublik.
Bei jedem Appell schreit er das den Aufsehern entgegen. Jedesmal wird er korrigiert, es setzt Ohrfeigen und Tritte. Wird er als Sträfling angesprochen, brüllt er zurück. "Ich verbiete es dir, mich zu beleidigen, du rote Kremlwanze!" heißt es im Bericht eines Inoffiziellen Mitarbeiters (IM) der Stasi.

Anfangs brüllt Kneifel auch dann, wenn Häftlingskommandos vor seiner Zelle zur Arbeit ausrücken: "Stellt euch gegen das kommunistische Terrorregime! Haltet aus!" (IM-Bericht). Die Wächter mauern Kneifel immer mehr ein. Seine Zelle K 7 verwandelt sich in einen gesonderten Trakt, der durch fünf Türen vom Rest des Gefängnisses isoliert ist. Zuletzt kommt sogar vor die Sichtluke fürs Wachpersonal eine Schalldämmung.
Kneifel beugt sich nicht.

Ein Exitus könnte uns nur recht sein - DER SPIEGEL 40/1992



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Ein Exitus könnte uns nur recht sein - DER SPIEGEL 40/...
Am 25. März 1980 erschien in westdeutschen Tageszeitungen ein kurzer Bericht über ein rund zwei Wochen zurückliegendes Ereignis in der DDR.
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Verätzt ist Kneifels Seele bis heute. Die Rehabilitierung wurde ihm verwehrt, „weil ich wohl doch Menschen in Gefahr gebracht habe“, gibt er zu. Mit einer kleinen Rente lebt er nach wie vor unangepasst, engagiert sich im Nürnberger Friedenskreis ebenso wie in einer rechten Gefangenenhilfsorganisation. Er sei kein Neonazi, aber ein Gerechtigkeitsfanatiker sei, sagt er, will darüber aber nicht reden.

Lieber sterben als nachgeben



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Lieber sterben als nachgeben
Nasskalt und trüb ist es an diesem Sonntag. Schneeregen fällt. Da geht keiner gern raus. Ideale Bedingungen für Josef Kneifel. „Heute oder nie“, sagt sich der 38-Jä...
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Chemnitz, Frankenberger/Ecke Dresdner Straße. Panzerdenkmal (ohne T-34-Panzer; Einweihung 04.05.1975, Sprengversuch 09.03.1980) - Deutsche Digitale Bibliothek




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Chemnitz, Frankenberger/Ecke Dresdner Straße. Panzer...
Die Deutsche Digitale Bibliothek ist das zentrale Portal für Kultur und Wissen. Sie macht das kulturelle Erbe der Bundesrepublik über das Internet zugänglich.
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„Normalerweise hätten die mich nie gekriegt“, sagt Josef Kneifel. Doch sein Sohn hatte zu Hause etwas aufgeschnappt und mit dem Pfarrer darüber gesprochen. Der hatte sich an seinen Superintendenten gewandt und die Stasi bekam alles mit, weil das Haus des Superintendenten verwanzt war.

Am 9. März 1981, ein Jahr nach der Tat, verurteilt das Bezirksgericht Karl-Marx-Stadt Josef Kneifel zu lebenslanger Haft. Seine Frau bekommt als Mitwisserin zwei Jahre Gefängnis, sein Freund Horst zwölf Jahre, der Sohn eine Bewährungsstrafe. Bei der Urteilsverkündung schreit Kneifel: „Genug den Namen des Volkes missbraucht, ihr Lakaien.“ Von da an verwandelt sich sein Leben in eine Hölle. Bis 1987 wird er in Isolationshaft gehalten, die längste Zeit im Keller der Strafvollzugseinrichtung Bautzen. Allein in einem feuchten vier Quadratmeter winzigen Loch. Ohne Fenster, ohne Tageslicht. Keine Bücher, kein Radio, kein Gespräch. Weil er sich nicht als „Strafgefangener“, sondern als „politischer Gefangener der Honecker-Bande“ gemeldet hat, wird er verprügelt und gegen das Zellengitter geworfen.

Bei einem Hofgang hat er eine Scherbe aufgenommen, in ein feuchtes Läppchen gewickelt und dann in seinem Enddarm versteckt. Damit ritzt er die Wände voll. Beschimpfungen gegen den SED-Staat.

Der sich nicht fügen wollte | Politik - Kölner Stadt-Anzeiger - Lesen Sie mehr auf:
Der sich nicht fügen wollte



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Der sich nicht fügen wollte
Vor 25 Jahren verübte Josef Kneifel das einzige Bombenattentat in der DDR. Aus Hass auf das Regime versuchte er, ein Denkmal in die Luft zu sprengen. Für die Tat...
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Als er 1981 erneut vor Gericht steht, ruft er der Richterin entgegen: “Du Russenflittchen, ich bin Dein Angeklagter nicht” sowie “Genug den Namen des Volks missbraucht, ihr Lakaien!” Wenige Tage später beginnt er einen zehnmonatigen Hungerstreik, den er fast nicht überlebt. Seine Wärter in Bautzen I bespritzt er mit dem eigenen Blut. Kneifel wurde zum wohl zähesten Gegner der DDR.

Stephan Hilsberg Offline




Beiträge: 194

17.10.2015 18:13
#2 RE: Das Panzerdenkmal in Chemnitz Antworten

und weißt Du auch, wie der Kneifel ans Messer geliefert wurde?

Er hat es nicht ausgehalten, und sich einem Pfarrer offenbart. Der wandte sich an seinen Superintendenten. Und dessen Telefonat ist abgehört worden. So kam Kneifel in den Knast.

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